Konflikte am Arbeitsplatz

Konfikte zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden

Als Mediatorin begegnen mir häufg Konfikte zwischen Vorgesetzen und Mitarbeitenden oder Teamkonfikte. Verfahrene Situationen erscheinen oft aussichtslos und es kommt zur Aufösung eines Arbeitsvertrages. Ich bin überzeugt, dass der frühzeitige Einsatz einer Mediation oder mediativen Verfahren einen solchen Ausgang verhindern oder zumindest die Situation entspannen kann.

Welche Stolpersteine gibt es in diesem Kontext?

Stolperstein Nr. 1: Einzelgespräche:Die typische Vorgehensweise bei Konfikten ist es, Einzelgespräche zu führen. Egal ob Sie dies als Führungskraft oder als Personalverantwortlicher tun, oft laufen ihre Bemühungen ins Leere. Sie fungieren als Pendel zwischen den Parteien. Dies ist sehr zeitintensiv und unbefriedigend, da man die Löungskompetenz als Konfiktpartei abgeben kann. Tun Sie sich das nicht an! Holen Sie alle Parteien an einen Tisch. Stolperstein Nr. 2: Zeitdruck:In der Konfiktbearbeitung gibt es keine Abkürzungen. Dinge, die nicht ausgesprochen werden, sind nicht verhandelbar. Manchmal haben wir den Impuls: «Jetzt muss ich abschliessen», «jetzt müssen wir eine Entscheidung fällen». Wenn man Druck aufsetzt, besteht die Gefahr, dass der Konfikt in ein paar Wochen oder Monaten wieder auf-poppt oder Mitarbeitende frustriert das Unternehmen verlassen. There are no shortcuts!

Welche Grenzen gibt es für die interne Konfiktbearbeitung?

Grenze Nr. 1: Neutralität: Gerade bei der Konfiktbearbeitung durch Personalverantwortliche muss man sich die Frage stellen: «Was ist für mich möglich und was nicht?» Dies ist primär eine Selbstklärung der vermittelnden Person. In einem zweiten Schritt kann der Austausch mit einer externen Fachperson als Sparringpartner hilfreich sein, um diese Frage für sich zu klären oder auch den Prozess zu besprechen. Eventuell ist eine Co-Mediation zielführender. Grenze Nr. 2: Überhierarchische Konfikte: Sind in den Konfikt Personen über mehrere Hierarchiestufen involviert, sind meiner Ansicht nach die Überlagerungen zu gross, sodass dieser Konfikt nicht mehr durch jemanden innerhalb der Organisation begleitet werden kann. Konfikte haben die Tendenz, sich auszubreiten und sich zu verstärken. Jetzt ist die Gefahr der Koalitionsbildung sehr gross: «Wir gegen die anderen». Warten Sie nicht zu lange, die Zeitkomponente ist in dieser Phase wesentlich.

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